Al-Ghafla – Die Achtlosigkeit

Glücklich sein können die Geschöpfe auf dieser Erde allesamt nur dann, wenn sie ein Leben gemäß ihrer wahren Natur leben. Der Mensch, der unter allen Geschöpfen dieser Welt die höchste Stufe innehat, kann nur dann Glück und Erfolg erfahren, wenn er den Sinn seines Daseins begreift und ein Leben in Übereinstimmung mit dem Willen Allāhs führt. Ein Mensch, der fern von Allāh, in Un­wissenheit und Unkenntnis seiner Selbst und seines wahren Wesens lebt, fris­tet ein tristes und erbärmliches Dasein. Wer derart lebt, den bezeichnet man als „achtlos“ [ghāfil]

. Eine solche Haltung, welche die wahre Natur des Menschen, seine Stellung innerhalb der Schöpfung, seinen Daseinszweck und die seinem Leben und Sterben zugrunde liegende Weisheit ignoriert, ist Selbstbetrug. In der Tat fällt es schwer, sich einen intelligenten Menschen vorzustellen, der nicht den Wunsch hegt, den Sinn und die Geheimnisse zu ergründen, die dem Eintritt des Menschen aus dem Bereich des Unsichtbaren in diese Welt und seinem Dahinscheiden aus ihr – nachdem er darin geprüft wurde – zugrunde liegen.

Um die wahre Bedeutung des Menschseins und den Sinn von Leben und Tod zu begreifen, ist es unerlässlich, sich von der Achtlosigkeit [ghafla] zu befreien. Dazu bedarf es eines klaren Verstandes und eines spirituell reifen Herzens. Die natürlichen Tendenzen des Menschen zur Nachlässigkeit, zu ungezügelten Begierden, Hochmut, Ehrgeiz, Neid, Extravaganz und Wut sind zerstörerische Ausdrucksformen der Achtlosigkeit. Wer diesen Neigungen ständig nachgibt und sich in ihren Strudel hineinziehen lässt, wird Opfer ihres trügerischen Blendwerks. Durch diese Täuschung und aufgrund der Neigung des Menschen, den Wünschen seines Egos [nafs] nachzugeben, trüben Sünden das Bewusstsein für die Wirklichkeit [haqīqa]. Sie können Würde und Ehre eines Menschen zerstören, Dunkelheit über seine Seele bringen und ihn sogar zur Missachtung seines Schöpfers verleiten. Im Edlen Qur’ān heißt es über solche Menschen:

{So wehe denen, deren Herzen gegenüber dem Gedenken Allāhs verhärtet sind!} (39:22)

Tatsächlich ist es so, dass, wenn das moralische Empfinden im Herzen eines Menschen geschwächt ist, die Fähigkeiten zur spirituellen Erkenntnis und rechten Einsicht ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen werden. In diesem Zustand ist der Mensch nicht mehr zu wirklicher Aufrichtigkeit [istiqāma] in der Lage. Die Sünden, die er begeht, erscheinen ihm schließlich so angenehm wie der erfrischende Hauch einer kühlen Brise, die vom Meer herüberweht; der Mensch wird seinen eigenen Untaten gegenüber blind. So wie einer, der mit von Eitergeschwüren bedeckten Fingern isst, ohne sich dabei zu ekeln und ohne den Ekel anderer bei diesem Anblick zu bemerken, stören denjenigen, der ganz unter der Herrschaft seines Egos lebt, seine Achtlosigkeit und seine Fehler nicht im geringsten. Er bemerkt dabei weder den Verlust, den er sich selbst, noch den Scha­den, den er anderen zufügt. Seine Achtlosigkeit umgibt ihn wie ein Panzer, der ihn gegenüber dem Göttlichen und der Wirklichkeit blind und taub werden lässt. Allāh, der All-Erhabene, beschreibt solche Menschen im Edlen Qur’ān als {taub, stumm und blind}. (2:18)

Maulānā Jalāl al-Dīn Rūmī – möge Allāh sein Geheimnis heiligen – erzählt die Geschichte von einem achtlosen Schwerhörigen, der, nicht um des göttlichen Wohlgefallens willen, sondern um von den Menschen gesehen zu werden, seinen kranken Nachbarn besuchte:

Ein mit Vernunft begabter Freund jenes achtlosen, mit Taubheit geschlagenen Mannes machte diesen auf den Zustand seines Nachbarn aufmerksam: „Hast du nicht erfahren, dass dein Nachbar krank ist?“

Der Achtlose begann darüber nachzudenken, ob er nicht dem Kranken einen Besuch abstatten solle. Dabei sagte er sich:

Wenn ich meinen Nachbarn besuche, wie soll ich ihn mit meinen tauben Ohren verstehen? Noch dazu, wo seine Stimme aufgrund der Krankheit geschwächt und undeutlich ist. Ich werde sicher kein Wort von dem, was er sagt, verstehen.“

Doch dann dachte er sich:

Wie dem auch sei, schließlich ist er mein Nachbar, also sollte ich ihm einen Krankenbesuch abstatten. Andernfalls werden alle schlecht über mich reden und mein guter Ruf wäre dahin.“

Also fasste er folgenden Plan:

Wenn ich ihn besuche, werde ich versuchen, zu verstehen, was er sagt, indem ich die Worte von seinen Lippen ablese. Auf keinen Fall werde ich ihn wissen lassen, dass ich ihn nicht hören kann. Wegen seiner Schmerzen wird ihm das auch sowieso nicht auffallen. Als erstes werde ich dann sagen:

Wie geht es dir, mein lieber Nachbar?‘

Und er wird wahrscheinlich antworten:

Danke sehr, es geht mir gut!‘

Dann werde ich sagen:

Dank sei Allāh!‘

Anschließend werde ich ihn fragen:

Was hast du heute gegessen?‘

Er wird antworten:

Ich habe etwas Saft getrunken und eine Linsensuppe gegessen.‘

Ich werde sagen:

Ich hoffe, es hat gemundet und dir zum Wohlergehen gereicht!‘

Und ich werde ihn fragen:

Welcher Arzt behandelt dich? Wer kümmert sich denn um dich?‘

Er wird antworten:

Der Doktor So-und-so.‘

Um ihn ein wenig aufzumuntern werde ich sagen:

Oh, da hast du aber einen guten Arzt gefunden! Sehr gut, dass ihr den zu Rat gezogen habt. Wenn er sich um dich kümmert, wird alles bald wieder in Ordnung sein.‘“

Nachdem er sich so seine Konversation mit dem Kranken in allen Einzelheiten zurechtgelegt hatte, stand der achtlose Schwerhörige auf und ging hinüber, um seinen kranken Nachbarn zu besuchen. Wie geplant, fragte er ihn als erstes:

Wie geht es dir, mein lieber Nachbar?“

Sein Nachbar stöhnte qualvoll unter großen Schmerzen:

Es geht mir sehr schlecht; ich habe das Gefühl, dass ich im Sterben liege.“

Da der Schwerhörige diese Worte nicht hören konnte, sagte er, entsprechend seinem vorgefassten Plan:

Dank sei Allāh!“

Der Kranke war von diesen Worten zutiefst getroffen und ärgerte sich. Er begriff nicht, wieso sein Nachbar sich derart benahm und dachte sich:

Mein Nachbar wünscht mir offenbar den Tod.“

Der Taube, der davon nichts mitbekam, stellte ihm seine zweite Frage:

Was hast du denn heute gegessen?“

Der Kranke, dem all dies großen Verdruss bereitete, antwortete zornig:

Gift, gallenbitteres Gift!“

Ich hoffe es hat gemundet und dir zum Wohlergehen gereicht!“, sagte der Schwerhörige, woraufhin der Kranke, der ohnehin kein sonderlich geduldiger Charakter war, noch wütender wurde.

Welcher Arzt behandelt denn dein Leiden? Wer verschreibt dir die nötige Medizin?“, fragte der Taube.

An diesem Punkt verlor der Kranke endgültig die Beherrschung und brüllte voller Zorn:

Na wer denn wohl? Azra’īl[1] natürlich! Hör endlich auf, mich verrückt zu ma­chen, und verschwinde endlich!“

Jedoch der achtlose Taube verstand kein Wort und auch vom Zustand des Kranken bekam er nichts mit. Er sagte, indem er leicht mit dem Kopf hin und her wackelte:

Oh, da hast du den Richtigen gefunden! Wenn der sich um dich küm­mert, wird alles bald in bester Ordnung sein.“

Er verabschiedete sich und verließ den Kranken mit einem tiefen Gefühl innerer Befriedigung, in der festen Überzeugung, seine Aufgabe erfolgreich gemeistert zu haben. Während er aus dem Hause trat, sagte er zu sich selbst:

Wie gut, dass ich meinen Nachbarn besucht habe! So habe ich meinen guten Ruf gerettet und dem bedauernswerten Mann eine Freude gemacht.“

In Wirklichkeit war der Besuch des törichten und achtlosen Tauben äußerst schädlich gewesen, auch wenn er selbst glaubte, er sei recht erfolgreich verlaufen. Der Kranke schimpfte ihm wutentbrannt hinterher:

Jetzt stellt sich also heraus, dass mein so genannter Herr Nachbar, den ich immer für einen guten Freund und ordentlichen Menschen gehalten habe, in Wirklichkeit mein Todfeind ist! Wenn ich das nur schon früher gewusst hätte!“, und er verfluchte seinen Nachbarn hinter dessen Rücken.

Er sagte zu sich selbst:

Kranke zu besuchen und sich nach ihrem Befinden zu erkundigen ist ein Mittel, die Herzen der Menschen zu gewinnen. Dieser Mann aber ist nicht um Allāhs willen gekommen, sondern nur der Leute wegen. Er ist auch nicht gekommen, um sich nach meinem Befinden zu erkundigen, sondern aus Feindschaft, um mich anzugreifen und an einem kranken Mann Rache zu nehmen. Er wollte nur seinem schlechten Herzen Befriedigung ver­schaf­fen, indem er sich an diesem jämmerlichen und hilflosen Anblick sei­nes Feindes weidete, obwohl ich ihm in all den Jahren unserer Nach­barschaft niemals ein Leid zugefügt habe.“

Der ehrwürdige Meister Jalāl al-Dīn Rūmī erklärt dazu:

Der Schwerhörige wollte jemandem eine Freude machen und brach ihm stattdessen das Herz. Er erzürnte den Kranken mit seinen unpassenden, den eigenen Phantasievorstellungen entspringenden Bemerkungen. Indem er den Kranken besuchte, um von den Menschen gesehen zu werden, be­ging er eine Sünde. So zerstörte das unbedachte und leichtfertige Verhal­ten dieses Achtlosen ihre Jahrzehnte alten gutnachbarlichen Beziehungen.

Auf der anderen Seite war der seinem Zorn erlegene Kranke unfähig, Geduld zu üben, womit er sich selbst der göttlichen Gnade beraubte. Anstatt wohlwollend das Beste zu vermuten und geduldig abzuwarten, um in Erfahrung zu bringen, was diesem absonderlichen Gehabe zugrunde lag, vermutete er sofort eine üble Absicht und machte sich damit ebenfalls schuldig.

Wie viele Menschen sind in einem solchen Zustand der Achtlosigkeit! Sie verrichten ihren Gottesdienst oder verhalten sich in bestimmter Weise, nicht um Allāhs Wohlgefallen zu erlangen, sondern um ihres eigenen welt­lichen Vorteils willen. Dabei bilden sie sich sogar ein, durch ihre Ge­be­te und Taten, die mit dem Streben ihres Egos vermengt sind, göttlichen Lohn zu erwerben und sich auf dem Weg ins Paradies zu befinden.

Ihr angeblicher Gottesdienst ist voll heimlicher Sünde und verbor­ge­nem Götzendienst [schirk al-khāfī]. Denn Gottesdienste zu verrichten und dabei ein anderes Ziel als die Erlangung des göttlichen Wohlgefallens zu verfolgen ist ein schuldhaftes Vergehen. Ein Gebet, das mit der Absicht verrichtet wird, von anderen gesehen zu werden, mag äußerlich rein und ma­kellos erscheinen, jedoch im Inneren ist es verunreinigt von verborge­nem Götzendienst. So wie ein einziger Tropfen einer Verunreinigung ei­nen ganzen Krug köst­lichen Quellwassers verschmutzen kann, so dass es ungenießbar wird, macht ein krankes und achtloses Herz jeden Gottes­dienst zuschanden.

Das Verhalten des Schwerhörigen in dieser Geschichte und wie er die Handlungen und Worte des Kranken gemäß seiner achtlosen Sichtweise interpretiert, erinnert an die moralische Taubheit unserer Zeit. Die gleichgültige und gefühllose Haltung der Tauben unserer Tage angesichts der Schließung islamischer Unterrichtsstätten, in denen der Qur’ān gelehrt und Imame ausgebildet werden, lässt sich nicht anders erklären. Das Benehmen der achtlosen Verantwortlichen, die sich infolge ihrer offenkundigen charakterlichen Defizite gegenüber den Klagen und Hilferufen weise vorausschauender Persönlichkeiten angesichts dieses historischen Fehlers schwerhörig stellen, ist das beste Beispiel für Achtlosigkeit und ein aus ihr resultierendes schädliches Verhalten.

Diejenigen, die sich in gewissenloser Weise an den Tafeln dieser Welt die Bäuche vollstopfen, verbringen ihr Dasein mit dem vergeblichen Versuch, durch diese vergänglichen Gaben zum Glück zu gelangen. Sie glauben, wenn sie ihre egoistischen Wünsche in dieser Welt befriedigen, würden sie im Paradies auf Erden leben. Doch zweifellos steht all denjenigen, die Allāhs herrliche Gottesgaben rücksichtslos ausplündern, eine höchst schmerzhafte Abrechnung bevor.

Maulānā Jalāl al-Dīn Rūmī – möge Allāh sein Geheimnis heiligen – beschreibt die Achtlosigkeit, das heißt, die Neigung des menschlichen Egos dem weltlichen Verlangen nachzugeben, folgendermaßen:

Wenn du die verschiedensten köstlichen Getränke und die erlesensten Spei­sen dieser Welt zu dir nimmst, dann musst du wissen, dass du im Trau­me isst und trinkst. Wenn du dann aufwachst, wirst du in jener Welt er­neut durstig und hungrig sein! Die Getränke und Speisen, die du im Traum getrunken und gegessen hast, haben dir nicht das Geringste ge­nützt. Diese Welt ist wie der Traum eines Schläfers. Die Welt und ihre Wohltaten sind wie das, was einer sich im Traum wünscht und erhält. Wenn er dann am Ende aus seinem Traum erwacht, ist von all den Din­gen, die ihm im Traum gehörten, nichts mehr da. Diese Welt gleicht Spielzeugen, die jemand sich im Schlaf erträumt und dort sein eigen nennt.

Allāh, der All-Erhabene, sagt:

{Hast du den gesehen, der sich seine eigenen Gelüste zur Gottheit nimmt?} (45:23)

Die Ohren in der am Anfang wiedergegebenen Geschichte bildeten sich ein, Laute und Worte wahrnehmen und verstehen zu können; ebenso die Augen, die meinten, etwas gesehen zu haben. Doch was ist mit den Ohren des Herzens, deren Aufgabe es ist, verborgene Geheimnisse und innere Stimmen wahrzuneh­men? Und welche Rolle spielen die inneren Augen, denen die Schau der Ströme göttlicher Macht und der Geheimnisse des Göttlichen obliegt? Ist nicht der Achtlose, dessen Herz und inneres Auge derart mit Taubheit und Blindheit geschlagen sind, in beiden Welten ein elender Verlierer? Wie überliefert wird, sprach der Prophet Yūnus einst zum Erzengel Jibrīl – auf ihnen beiden sei der Friede – und fragte ihn:

Kannst du mir denjenigen zeigen, der in dieser Welt die Gottesdiener­schaft am vollkommensten verwirklicht hat?“

Da zeigte ihm der Engel einen Mann, dessen Hände und Füße von der Lepra zerfressen waren und der infolge der Krankheit sein Augenlicht verloren hatte. Dieser Mann sagte:

O Allāh! Was immer mir mithilfe dieser Hände und Füße zuteil gewor­den ist, hast Du mir gegeben; und vor all dem, wovor ich bewahrt wurde, hast nur Du mich bewahrt. O Allāh, Du hast mir in meinem Inneren nur einen einzigen Wunsch gelassen: den Wunsch zu Dir zu gelangen.“

Hier zeigt sich, dass jene Herzen, die nicht für die Anerkennung durch die Menschen, sondern nur für das göttliche Wohlgefallen schlagen, in ihren Absichten und Handlungen anderen Maßstäben folgen; und diese sind es, die ihnen die Tore zu den Paradiesgärten eröffnen. Um uns von der Achtlosigkeit zu befreien, müssen wir unsere Herzen reinigen und unser Ego läutern, indem wir unser Herz von allem außer dem Gedenken an Allāh entleeren, um so den Anblick all der verschiedenen Erscheinungen der Allmacht, der Weisheit und Harmonie im Spiegel unseres Herzens zu erleben. Diejenigen, denen Gotteserkenntnis zuteil geworden ist, sagen:

O Reisender auf dem Weg der Gotteserkenntnis! Du kannst diesen Weg nicht zurücklegen ohne die Ungeduld durch Geduld, die Vergesslichkeit durch Gedenken, die Undankbarkeit durch Dankbarkeit, die Auflehnung durch Gehorsam, den Geiz durch Freigiebigkeit, den Zweifel durch Ge­wiss­heit, die Angeberei durch Aufrichtigkeit, die Rechthaberei durch Reue, die Lügerei durch Wahrhaftigkeit und die Achtlosigkeit durch ernst­haftes Nachdenken zu ersetzen.

Wer diese weisen Ratschläge in den Wind schlägt, hat keine Chance, sich aus den Klauen der Achtlosigkeit zu befreien. Er wird vielmehr – wie einer, der einen Krug voll Wasser in seinen Händen für den Ozean hält – mit seinem, durch die Schleier vor seinen Augen gegenüber der Wirklichkeit und seiner Bestimmung blinden Herzen, weder im Diesseits noch im Jenseits dem Mißerfolg entrinnen können. Wir müssen uns mit aller Kraft bemühen, uns unseres Schöpfers und des Grundes unseres Daseins bewusst zu werden, und unsere Herzen – mithilfe tiefer Kontemplation und gewissenhaftem Rechenschaftablegen in inniger Verbundenheit zum Edlen Qur’ān und der erhabenen Sunna – zum Leben er­wecken.

Der Mensch, der ein Segen für die Welt ist, sollte sein Leben in Nähe zu seinem Schöpfer verbringen. Unsere Aufgabe besteht darin, ein wahrer Diener unseres Herrn zu sein, der unserem Leben seinen Wert verliehen hat, uns unsere Sünden verzeiht und unser Innerstes und all unsere Geheimnisse kennt. Die verschiedenen Arten von Gottesdienst haben alle ihre jeweilige Zeit, der Glaube und die Got­tesdienerschaft jedoch beanspruchen das ganze Leben.

Möge Allāh, der Allmächtige, uns alle in Seiner Gnade zum Kreise Seiner vertrauten Freunde zählen, die auf dem rechten Wege wandeln, deren Herzen stets lebendig sind und die ein ganz vom Bewusstsein Seiner Wirklichkeit erfülltes Leben führen.

Āmīn!

[1] Azra’īl – auf ihm sei Friede – ist der Todesengel, der zu dem von Allāh bestimten Zeitpunkt den Menschen ihre Seelen nimmt.